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Neurodivergente Menschen mit ADS, ADHS oder Autismus haben ganz spezielle Herausforderungen, wenn es um das Thema Ordnung halten geht.
Aus diesem Grund habe ich dir hier meine Top 5 Tipps aus meinen persönlichen Erfahrungen sowie den Erfahrungen mit meinen KlientInnen, zusammengestellt, um dir dieses Thema in Zukunft hoffentlich etwas zu erleichtern.
Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren! 🙂
1. Die 1-Minute-Regel
Sammelt sich bei dir auch „Zeug“ an den verschiedensten Orten? Bleibt das Geschirr nach dem Essen auf dem Tisch stehen, die Post im Flur liegen und die Klamotten auf dem Stuhl oder dem Boden?
Dann probiere folgende Faustregel:
Alles, was du innerhalb von 1 Minute aufräumen kannst (Jacke aufhängen, Tasse in die Spülmaschine, Verpackung in den Mülleimer…), SOFORT erledigen!
Am besten, solange du es noch in der Hand hältst (nicht zwischendurch abstellen!).
Mit dieser Regel kannst du nicht nur lernen, den Aufwand für das Aufräumen einer Sache besser einzuschätzen, sondern kannst damit auch langfristig das Entstehen von Unordnung vermeiden.
Probier‘s mal aus für eine Woche. Du wirst überrascht sein, wie effektiv diese Methode ist.
2. Tasche sofort ausräumen
Hier spreche ich aus persönlicher Erfahrung!
Egal ob Handtasche, Einkaufstasche, Rucksack oder Koffer, sobald du nach Hause kommst, nutze das Momentum und räume sie SOFORT aus! Egal wie erschöpft du bist und egal wie spät es ist.
Sei knallhart. Keine Ausnahmen!
Aus meiner Erfahrung, kostet es dich ansonsten später die doppelte Menge an Motivation und Energie, um dich nochmal dazu aufzuraffen. Und im schlimmsten Fall, steht die Tasche dann noch über Wochen im Flur herum und versperrt dort den Weg.
Ich empfehle dir außerdem, deine Handtasche/Alltagstasche auch immer gleich auszuräumen, sobald du nach Hause kommst. Lege deinen Geldbeutel, Schlüssel, etc. an feste Plätze zurück, wo du sie immer wieder findest.
So vermeidest du aufwendiges Durchsuchen, wenn du eine andere Tasche benutzen willst, musst nicht jede Tasche mehrfach bestücken (z.B. Handcreme in jeder Tasche) und du gibst den Gegenständen außerdem mehr Sichtbarkeit (ihre Existenz bleibt bewusster).
3. Ordnung beginnt beim Einkaufen
Wenn du das nächste Mal im Laden voller Begeisterung vor dem Regal stehst, kurz davor etwas tolles, neues zu kaufen, halte kurz Inne und frage dich: „Habe ich dafür wirklich Platz?“ und „Wo genau würde ich das unterbringen?“.
Dieser kurzen Check-In kann dir helfen, Impulskäufe zu verhindern und sorgt außerdem dafür, dass deine Wohnung langfristig ordentlich bleibt.
Du stärkst damit dein Bewusstsein für die Dinge, die du wirklich brauchst und möchtest und behältst gleichzeitig immer die Kontrolle, über den verfügbaren Stauraum in deinem Zuhause.
4. Sichtbarkeit
Kennst du das „Out-of-sight – Out-of-mind“ Problem?
Während des Aufräumcoachings höre ich immer wieder Sätze wie: „Ach da hast du dich versteckt!“, „Das habe ich überall gesucht!“ und „Ich hatte schon komplett vergessen, dass ich das noch besitze!“.
Um zu verhindern, dass Gegenstände vergessen werden und in der hintersten Schrankecke verstauben, sorge beim Einsortieren deiner Sachen dafür, dass man alles auf einen Blick sehen kann.
Praktisch bedeutet das, stelle keine großen Gegenstände vor kleinere und vermeide es, Dinge aufeinander zu stapeln oder Bücher in zweiter Reihe einzuräumen.
Dieser Tipp funktioniert auch super für „Todo“-Gegenstände (z.B. Briefe)!
Lege dir diese möglichst offensichtlich an einen Platz, den du täglich mehrfach siehst (z.B. Küchentisch). So behältst du sie im Blick oder (noch besser) erledigst sie sofort.
5. Alles hat seinen Platz
Ein essentieller Bestandteil der KonMari ® Methode ist, dass man nach dem Joy-Checking und Ausmisten einer Kategorie jedem Gegenstand ein „Zuhause“ gibt.
Dabei weist du jedem Gegenstand einen festen Platz zu, wo er immer gefunden und wohin er nach Benutzung immer wieder zurück aufgeräumt werden kann.
Hat ein Gegenstand kein Zuhause, so liegt dieser meistens irgendwo auf dem Tisch, dem Boden oder in der berüchtigten „Krimskrams-Schublade“ herum.
Das fiese daran ist, dass Unordnung weitere Unordnung anzieht!
Gibt es etwas was herumliegt, gesellen sich schnell noch weitere Dinge hinzu und es wird immer unübersichtlicher. Das Chaos tarnt sich so zu sagen mit weiterem Chaos.
Wenn die Dinge, die du besitzt keinen festen Platz haben, ist Aufräumen gar nicht oder nur sehr schwer möglich. Denn wohin mit alle dem?
Wenn du dir langfristig eine ordentlichere Wohnung wünschst, empfehle ich dir, dich intensiv mit deinen Besitztümern zu beschäftigen, auszuwählen, was dir noch dient oder Freude bringt und anschließend allem einen festen Platz zuzuweisen.
Wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, stehe ich dir sehr gerne als tatkräftige und motivierende Aufräumexpertin mit einem strukturierten Plan zur Seite. 😊